24.8.2017

Katzenjammer zur Urlaubszeit

Nicht nur Feldhasen, sondern auch andere kleine Säugetiere fallen wildernden Hauskatzen zum Opfer. (Quelle: DJV)

Nicht nur Feldhasen, sondern auch andere kleine Säugetiere fallen wildernden Hauskatzen zum Opfer. (Quelle: DJV)

Ausgesetzte Haustiere stellen eine Bedrohung für viele heimische wildlebende Arten dar. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert aus Tier- und Artenschutzgründen eine bundesweite Melde- und Kastrationspflicht.


Verwilderte Katzen sind längst kein Problem ferner Urlaubsländer mehr: Nach Angaben von Tierschutzverbänden gibt es mittlerweile rund zwei Millionen heimatlose Stubentiger in Deutschland. Tendenz steigend, da sich die Tiere unkontrolliert vermehren.

In den Sommermonaten zur Reisezeit landen jedes Jahr besonders viele Samtpfoten auf der Straße. „Das ist nicht nur moralisch, sondern auch aus Tierschutzgründen höchst verwerflich“, so DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Zum einen leiden die „Urlaubsopfer“ selbst sehr. Zum anderen kann das Aussetzen fatale Auswirkungen für die heimische Tierwelt haben. Experten schätzen, dass mindestens 14 Millionen Singvögel in Deutschland verwilderten Hauskatzen zum Opfer fallen. Diese machen lediglich ein Viertel der Beute aus. Hinzu kommen 70 Prozent kleine Säuger und zahlreiche Reptilien.

Aus Tier- und Artenschutzgründen fordert der DJV eine bundesweite Melde- und Kastrationspflicht für Hauskatzen nach dem Vorbild des Paderborner Modells. Demnach müssen Eigentümer männlicher und weiblicher frei laufender Katzen ihre Schützlinge ab dem Alter von fünf Lebensmonaten kastrieren und kennzeichnen lassen. Auf diese Weise soll eine unkontrollierte Fortpflanzung von Freigängern mit verwilderten Artgenossen verhindert werden.