7.4.2014

Vorstellung der DJV-Unfallstatistik 2013: April Monat mit den meisten Wildunfällen

Sobald es Frühling wird, ist es wieder soweit: Rehe, Hirsche und andere Pflanzenfresser machen sich vermehrt auf Futtersuche. Die Folge: Die Anzahl an Wildunfällen steigt wieder rasant an!

 

Hinzu kommt, dass jetzt junge und geschlechtsreife Rehböcke ihre neuen Reviere erkunden. Sie lieben die vermeintlich sichere Dämmerung und kommen Straßen gefährlich nah. Die Folge: Der April ist der Monat mit den meisten Wildunfällen!

So sehr wir Menschen die alljährliche Zeitumstellung zum Frühling mögen, da sie für uns längere Tage einläutet, so gefährlich ist sie auch für die Berufspendler. Der morgendliche Berufsverkehr fällt abrupt verstärkt in die aktive Zeit der Wildtiere. Daher nimmt die Zahl der Wildunfälle insbesondere in den Morgenstunden entlang von Straßen, die direkt an Wälder und Felder grenzen, zu. „Dort fahren wir praktisch durch das Wohn- und Esszimmer“

Für das Jahr 2013 ist ein Aufwärtstrend bei Wildunfällen mit Rehen, Wildschweinen und Hirschen zu erkennen. Dies geht aus der Wildunfallstatistik 2013, des DJV hervor. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre gab es bei diesen einen Anstieg um insgesamt 1,6 Prozent. Bei Damwild sind es sogar 13 Prozent. “Der Anstieg der Wildunfälle ist nur die Spitze des Eisbergs. Er ist ein Indikator für die zunehmende Zerschneidung von Lebensräumen in Deutschland durch Verkehrswege”, kommentiert Reinwald. Eine Verinselung der Tierpopulationen ist die Folge. Daher fordert der DJV eine schnelle Umsetzung des “Bundesprogramms Wiedervernetzung”. Dieses sieht eine erneute Verbindung von Lebensräumen mit Hilfe von Querungshilfen vor. So können Wildunfälle verringert werden. Im Zuge des Programms haben Wissenschaftler deutschlandweit 100 primäre und 30.000 sekundäre Konfliktstellen entlang von Verkehrswegen identifiziert. Querungshilfen können Grünbrücken über Autostraßen, aber auch Ottertunnel sein. Durch die Separier

Überproportional zur Verkehrsdichte hat seit 1975 die Anzahl an Wildunfällen zugenommen. Auf deutschen Autobahnen rollen täglich pro Streckenabschnitt 48.000 Fahrzeuge über den Asphalt. Auf Bundesstraßen sind es bis zu 9.000. Eine Straße mit mehr als 10.000 Fahrzeugen pro Tag wirkt selbst für große Wildtiere wie eine unüberwindbare Barriere. Zu diesem Ergebnis kam das DJV-Projekt „Barrieren überwinden“, das in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz und der Universität Kiel entstand.

Wie man Wildunfälle möglichst vermeiden kann und was man tun sollte, falls es doch zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier gekommen ist, stellt der DJV unter folgendem Link auf seiner Webseite vor:

 www.jagdverband.de/naturschutz/wildunfaelle