1.10.2014

Zeitgemäße Jagd

Der Deutsche Jagdverband beantwortet 10 kritische Fragen zur Jagd

 

Wie viele Tierarten ins Jagdrecht? Wie mit verwilderten Katzen umgehen? Die Natur sich lieber selbst überlassen? Im Zuge geplanter Jagdrechtsnovellen auf Landesebene wird auch bundesweit über die Jagd diskutiert - oftmals dominieren Emotionen statt Fakten.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat 10 kritische Fragen gesammelt und gibt Antworten. „Alle Jäger sind gefordert, sich einzumischen, ob mit Leserbrief, Facebook-Eintrag oder Tweet“, sagte DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Es gelte Flagge zu zeigen und den Gegnern nicht die Deutungshoheit zu überlassen – sachlich und fundiert.

Laut DJV steht und fällt die Glaubwürdigkeit mit einer umfassenden, sachlichen Information der Öffentlichkeit. Auf der Internet-Seite www.jagd-fakten.de liefert der DJV zahlreiche Fakten zur Jagd, Naturschutz und Artenschutz in Deutschland: Lesen, teilen und Stimme erheben für die Jagd in Deutschland.

Gemäß Bundesnaturschutzgesetz zählen Greifvögel zu den besonders geschützten Arten und unterliegen somit neben dem Jagdrecht auch dem Naturschutzrecht. Im Jagdrecht genießen alle Greifvögel eine ganzjährige Schonzeit, womit eine Bejagung verboten ist. Wird ein Greifvogel, z.B. ein Mäusebussard trotzdem verletzt oder getötet, macht sich der Täter sowohl nach den jagdrechtlichen Vorschriften (§ 38 BJagdG) als auch nach den naturschutzrechtlichen Vorschriften (§ 69 BNatSchG) strafbar. Nach § 38 BJagdG kann derjenige, der z.B. einen Mäusebussard tötet mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe belegt werden. Nach § 69 BNatSchG liegt in diesem Fall lediglich eine Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldzahlung vor.

Deutschland will mehr nachwachsende Rohstoffe (Biogas) anbauen und hat sich in internationalen Abkommen verpflichtet, die Artenvielfalt zu fördern. Ein Zielkonflikt, der sich nicht durch bloßes Zuschauen lösen lässt. Für Biogas und nachwachsende Rohstoffe bauen wir immer mehr Raps und Mais in Deutschland an – insgesamt sind über 10 Prozent der Bundesfläche damit bebaut. Das ist 26 mal mehr Fläche als vor 30 Jahren. Die Folge: Spezialisierte Arten der Feldflur wie Feldlerche, Feldhamster, Rebhuhn oder Feldhase sind auf dem Rückzug, anpassungsfähige Allesfresser wie das Wildschwein verlagern ihren Lebensraum vom Wald inzwischen für Monate ins Feld und fressen sich dick und rund: Sie können ihre Zahl innerhalb eines Jahres vervierfachen und werden schon mit 5 Monaten geschlechtsreif.