25.4.2017

Wilde Kinderstube

Gut getarnt: Instinkt verharren Kitze regungslos im hohen Gras. (Quelle: DJV/Kaufmann)

Gut getarnt: Instinkt verharren Kitze regungslos im hohen Gras. (Quelle: DJV/Kaufmann)

Brut- und Setzzeit: Im April/Mai bringen viele heimische Wildtiere ihren Nachwuchs zur Welt. Der Deutsche Jagdverband bittet um erhöhte Rücksichtnahme.


Mildere Temperaturen, längere Tage und die erblühende Natur locken wieder ins Freie. In Wald und Flur ist Umsicht geboten! Denn das Frühjahr ist Aufzuchtzeit. Reh, Wildschwein & Co. sind jetzt besonders sensibel und störanfällig. Auf einige Verhaltensregeln weist der Deutsche Jagdverband (DJV) Spaziergänger, Hundehalter, Radfahrer und Reiter hin.

Verantwortungsbewusste Naturnutzer bleiben auf den Wegen und verhalten sich ruhig. Zusätzlich gilt für Hundehalter in dieser Zeit eine besondere Aufsichtspflicht über ihre Vierbeiner. „Es liegt in der Natur des Hundes, Wild zu verfolgen. Dieser angeborene Jagdtrieb kann schnell zur tödlichen Gefahr für bodenbrütende Vögel, Wildtiere und deren Nachwuchs werden”, sagt DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Denn was viele nicht wissen: Oft beginnt die Kinderstube direkt am Wegesrand. Zum Schutz der Jungtiere appelliert der DJV deshalb an alle Hundebesitzer, während der Brut- und Setzzeit von März bis Anfang Juli Hunde an die Leine zu nehmen.

Hände weg von vermeintlichen Waisen

Bei „Findelkindern” gilt grundsätzlich: Nicht alle reglos aufgefundenen Wildtiere brauchen Hilfe. Besonders Jungvögel, Rehkitze oder junge Feldhasen sind häufig über einen langen Zeitraum alleine, wenn die Elterntiere auf Nahrungssuche sind. Im Zweifelsfall sollten Tierfreunde den örtlichen/zuständigen Jäger kontaktieren und klären, ob ein Eingreifen notwendig ist.