Putzen ist nicht nur statistisch gesehen gefährlicher als jagen.

Jagd ist vergleichsweise sicher. Der Durchschnittsdeutsche lebt in den eigenen vier Wänden 10-mal gefährlicher als die Jägerschaft in Deutschland bei der Jagd.

Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung listet für das Jahr 2019 einen tödlichen Jagdunfall durch Schusswaffen bei rund 389.000 Jägerinnen und Jägern auf. Die Wahrscheinlichkeit, als Jagender tödlich zu verunglücken, liegt auf Basis dieser Zahlen bei 0,000257 Prozent. Hingegen lag nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes 2019 das Risiko, im Hausbereich tödlich zu verunglücken, bei etwa 0,014 Prozent (rund 12.000 tödliche Unfälle bei 83 Millionen Deutschen) (Destatis 2020). Kurzum: Der Durchschnittsdeutsche lebt in den eigenen vier Wänden 55-mal gefährlicher als die Jägerinnen und Jäger bei der Jagd in Deutschland. 

Auf der Straße geht es ebenfalls risikoreich zu: 2019 gab es 3.059 Verkehrstote bei rund 57 Millionen Führerscheininhabenden. Die Wahrscheinlichkeit, als Verkehrsteilnehmende zu sterben, liegt demnach bei 0,005 Prozent (Destatis 2020). Näherungsweise ist Autofahren also etwa 20-mal gefährlicher als die Jagd in Deutschland. Bergwandern ist fast 16-mal gefährlicher als Jagen: 54 der rund 1,35 Millionen Mitglieder des Deutschen Alpenvereines verunglückten 2019 tödlich (0,004 Prozent) (DAV 2020).

Sicherheit bei der Jagd in Deutschland wird groß geschrieben

Auf Sicherheit im Jagdbetrieb wird in Ausbildung und Praxis allergrößter Wert gelegt. Um die Jagdteilnehmenden vor Gefahren zu schützen, gelten strenge Regeln. Insbesondere bei Gesellschaftsjagden müssen sich alle an der Jagd unmittelbar Beteiligten durch Signalfarben deutlich von der Umgebung abheben. Das Schussfeld ist genau festgelegt. Hochsitze und erhöhte Stände sorgen dafür, dass die Kugel in Richtung Boden abgegeben wird. Die Erde dient also als natürlicher Kugelfang für Jägerinnen und Jäger. Bei Bewegungs- oder Drückjagden gilt: Das Jagdgebiet ist für Erholungssuchende deutlich erkennbar gekennzeichnet. 

 

Wissenschaftliche Quellen

Destatis (Statistisches Bundesamt) (2020): Anzahl der Gestorbenen nach Unfallkategorien. Online im Internet unter www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/sterbefaelle-unfaelle.html (21.01.2021).

Destatis (Statistisches Bundesamt) (2020): 6,6 % weniger Verkehrstote im Jahr 2019. Online im Internet unter www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/02/PD20_061_46241.html (05.02.2021).

DAV (Deutscher Alpenverein) (2020): DAV-Bergunfallstatistik 2018/2019. Online im Internet unter www.alpenverein.de/bergsport/sicherheit/dav-bergunfallstatistik-2018-2019_aid_35733.html (05.02.2021).