Die Jagd in Deutschland hat eine sehr lange Geschichte.

Die Ursprünge des Bundesjagdgesetzes liegen im sozialdemokratischen Preußen der 1920er Jahre. Es orientiert sich heute an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird regelmäßig angepasst. Die Sprache der Jagd geht sogar zurück in das 7. Jahrhundert.

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages befasste sich 2004 ausführlich mit der Entstehungsgeschichte des Bundesjagdgesetzes: Das Gesetz beruht auf Vorarbeiten des sozialdemokratischen preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun in den 1920er Jahren. Nahezu unverändert übernahm Hermann Göring 1934 die preußische Vorlage für ein Reichsjagdgesetz. Die vorgeschaltete Präambel enthielt umfassende Nazi-Ideologie. Unter anderem entstanden in der Zeit der Nazidiktatur auch die ersten Natur- und Tierschutzgesetze für Deutschland. Diese blieben nach dem Krieg zunächst weitgehend unverändert in Kraft. Das Bundesjagdgesetz von 1953 wird international als vorbildlich angesehen. Seit seinem Inkrafttreten wird es laufend angepasst, zuletzt im Jahr 2016. Grundlage dafür sind wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Wildbiologie, Naturschutz und Artenschutz sowie europarechtliche Vorgaben. Wissenswertes zum Jagdrecht in Deutschland gibt es hier.

Untrennbar: Geschichte und Sprache

Seit dem 7. Jahrhundert benutzen Jägerinnen und Jäger eine eigene Sprache. Mit rund 13.000 Wörtern umfasst die Jägersprache vor allem einen bildhaften Wortschatz. So kommt es, dass Redewendungen aus unserem Alltag sich auf die Jägersprache zurückführen lassen. Einige dieser Redensarten sind schon mehrere hundert Jahre alt. Beispielsweise "jemanden aufs Korn nehmen" - diese Redenswendung hat ihre Wurzeln grob gesagt auf dem Büchsenlauf. Dort liegen "Kimme" und "Korn". Befinden sich beide auf einer Linie, kann ein Ziel erfolgreich anvisiert werden. Dementsprechend sitzt das Ziel bildhaft ausgedrückt auf dem Korn. "Aufs Korn nehmen" bedeutet somit, es auf jemanden oder etwas abgesehen zu haben. Jägersprache und Alltagssprache sind also fest miteinander verknüpft. 

 

Wissenschaftliche Quellen

Goeser (2004): Entstehungsgeschichte des Bundesjagdgesetzes. V, Report: 1-10. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages. Online im Internet unter www.kora.ch/malme/05_library/5_1_publications/G/Goeser_2003_Entstehungsgeschichte_des_Bundesjagdgesetzes.pdf (21.01.2020).