2.6.2022

Achtung Wild!

Im April und Mai kommen die meisten Wildunfälle vor. Am meisten ist das Reh von den Zusammenstößen betroffen. DJV gibt Verhaltenstipps und klärt auf, was im Ernstfall zu tun ist.

Das Wildunfallrisiko ist vor allen in den Monaten April und Mai am höchsten. Häufig kommt es zwischen 6 und 8 Uhr morgens zu gefährlichen Kollisionen mit Wildtieren. Im Mai zusätzlich zwischen 21 und 22 Uhr. Das Reh ist in knapp die Hälfte aller Wildunfälle verwickelt. Rehe sind Pflanzenfresser und befinden sich im Winter in einer Fastenzeit. Im Frühling beginnt die Futtersuche. Zum Schutz vor Fressfeinden sind Rehe in der Dämmerung unterwegs und überqueren dabei Straßen. Laut Auswertungen des Tierfund-Katasters <verlinken mit tierfund-kataster.de> machen Feldhasen und Kaninchen 10 Prozent der Wildunfälle aus. Auch mehrere tausend Hauskatzen sind jährlich in Verkehrsunfälle verwickelt. Wildschwein, Dam- und Rothirsch stoßen besonders im Herbst mit Autofahrern zusammen. Die meisten Wildunfälle finden auf Landstraßen statt.

Das Tierfund-Kataster erfasst bundesweit verunfallte Wildtiere und andere Totfunde. Diese Daten helfen Unfallschwerpunkte zu identifizieren und zu entschärfen. Fast 30.000 Verkehrsteilnehmer nutzen die kostenfreie App bereits. Sie sorgen für mehr Sicherheit auf Straßen - im Sinne von Mensch und Tier.

Wie lassen sich Wildunfälle verhindern?

Es ist wichtig, Gefahrenzonen zu erkennen. Dazu gehören Wald- und Feldränder sowie neue Straßen durch Waldgebiete. Tiere nutzen die gewohnten Wege. Der DJV empfiehlt, besonders in der Dämmerung die Geschwindigkeit zu reduzieren. Dadurch verkürzt sich der Bremsweg. Sobald ein Tier am Straßenrand steht: Fernlicht ausschalten, Hupen und Bremsen. Wildtiere kommen selten allein vor, daher sollten Autofahrer immer mit Nachzüglern rechnen.

Was ist im Ernstfall zu tun?

Zuallererst Ruhe bewahren. Die Unfallstelle dann absichern: Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen und Polizei rufen. Bei eindeutig toten Tieren: Kadaver mit Handschuhen von der Fahrbahn ziehen. Bei verletzten Tieren ist Abstand geboten - sie geraten schnell in Panik und können Verletzungen verursachen. Flüchte ein Tier nach dem Zusammenstoß, Fluchtrichtung merken und an Jäger oder Polizei weitergeben. Auf keinen Fall dem Tier folgen. Jäger oder Polizei stellen vor Ort eine Wildunfallbescheinigung für die Versicherung aus.

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Einen Audio-Beitrag zum Thema gibt es hier: https://www.presseportal.de/pm/54673/5177543