11.10.2022

Die Pilzsaison beginnt

Quelle: Grimm/DJV

Quelle: Grimm/DJV

Eine Vielfalt an genießbaren Pilzen wachsen jetzt in heimischen Wäldern. Der DJV gibt Tipps, wie sich Pilze wildtierfreundlich sammeln lassen. Rezeptideen für Wildgerichte gibt es auch.

Nach den Regenfällen der vergangenen Tage sprießen derzeit viele beliebte Speisepilze. Diese benötigen Licht und Feuchtigkeit zum Wachsen. Ideale Voraussetzungen hierfür finden sich an lichten Stellen wie beispielsweise Wegesrändern im Wald - nicht jedoch in Gebüschen und Dickichten. Der Deutsche Jagdverband bittet Pilzsucher und Pilzsucherinnen im Wald, dem Wohnzimmer vieler Wildtiere, rücksichtsvoll zu sein. Die Pilzsuche nachts und in der Dämmerung ist deshalb tabu.

Röhrlinge für Anfänger

Mehrere hundert Arten essbarer Pilze gibt es in Mitteleuropa. Röhrlinge, zu denen zum Beispiel der Steinpilz gehört, sind aufgrund ihrer eindeutigen Merkmale leichter zu bestimmen als Lamellenpilze. Letztere haben teilweise giftige Doppelgänger.  Es sollten grundsätzlich nur einwandfreie Exemplare konsumiert werden, da ansonsten die Gefahr einer sekundären Pilzvergiftung besteht. Im Zweifel den Pilz stehen lassen - darüber freuen sich Schnecken, Insekten und sogar Rehe. Bei der korrekten Bestimmung helfen Pilzkontrollstellen oder geführte Exkursionen.

Herausdrehen oder abschneiden: beides geht

Wichtig beim Sammeln:  Das unterirdische Myzel-Geflecht, den eigentliche Pilz, zu schonen. Selbst eine kleine Handschaufel ist deshalb ungeeignet. Stattdessen kann der essbare Fruchtkörper vorsichtig abgeschnitten oder herausgedreht werden. Da die Stielbasis bei vielen Arten zur korrekten Bestimmung herangezogen wird, bietet sich letztere Methode besonders an, wenn der Pilz einem Sachverständigen vorgelegt werden soll.

Stoffbeutel statt Plastiktüte

Im Wald sollten Pilze bereits vom gröbsten Schmutz befreit werden. Für den Transport eignet sich ein luftiger Korb oder Stoffbeutel. In Plastiktüten hingegen sammelt sich Feuchtigkeit, was gefährliche Schimmelsporen begünstigt. Wichtig: Alle Pilze stehen unter Artenschutz. Allerdings ist es lediglich erlaubt kleine Mengen für den Eigenbedarf zu sammeln.

Wild und Pilze harmonieren

Pilze eignen sich als Hauptspeise, beispielsweise als vegetarisches Pfannengericht, oder als Beilage zu Wildgerichten. Aus getrockneten Pilzen lässt sich ein würziges Pilzpulver herstellen, dass Soßen und Suppen abrundet. Rezepte zum Nachkochen finden sich im Internet unter www.wild-auf-wild.de oder in der Broschüre Wilde Festtagsküche.

Einen kostenfreien Audiobeitrag zum Thema Pilze sammeln gibt es hier.

5 wichtige Hinweise für die erfolgreiche Pilzjagd

  1. Achtung Schadstoffe: Pilze an stark befahrenen Straßen oder Industrieanlagen stehen lassen
  2. Ganz schön giftig: essbare Lamellenpilze haben manchmal ungenießbare Doppelgänger
  3. Sicherheit geht vor: Anerkannte Pilzsachverständige gibt es im Internet: dgfm-ev.de
  4. Natürliches Wohnzimmer: Rücksichtnahme ist beim wildtierfreundlichen Pilze sammeln das A und O
  5. Keine Gier: Schnecken, Insekten und Rehe freuen sich über Proteinportion