12.5.2017

Feldhasenbesatz: Langohr geht es gut

Elf Feldhasen pro Quadratkilometer leben im Schnitt in Deutschlands Feld und Flur. Zu diesem erfreulichen Ergebnis kommen Jäger nach der Frühjahrszählung 2016. Besonders viele Tiere haben sie im Nordwestdeutschen Tiefland gesichtet – hier kommen auf einen Quadratkilometer 18 Hasen.


Aufatmen für Meister Lampe – im Frühjahr 2016 tummelten sich durchschnittlich elf Feldhasen auf einem Quadratkilometer (Median). Das hat die vorläufige wissenschaftliche Auswertung von Daten des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) ergeben. WILD ist ein Projekt des Deutschen Jagdverbands (DJV) und seiner Landesverbände. „Der Feldhasenbesatz in Deutschland ist damit auf einem konstanten Niveau”, freut sich DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald.

Bemerkenswert sind die ausgeprägten regionalen Unterschiede. Angeführt wird das Ranking vom Nordwestdeutschen Tiefland zwischen Maas und Elbe mit 18 Hasen pro Quadratkilometer, gefolgt vom Südwestdeutschen Mittelgebirge (14 Hasen pro Quadratkilometer) und vom Westdeutschen Mittelgebirge (10 Hasen) – wohingegen im Alpenvorland (8 Hasen) und im Nordostdeutschen Tiefland sowie Ostdeutschen Mittelgebirge (je 5 Hasen) deutlich weniger Tiere vorkommen.

Ferner zeigt eine zweite Zählung im Herbst in Korrelation zum Frühjahr 2016, dass auch die jährliche Nettozuwachsrate starken Schwankungen unterliegt. So lag diese im Bundesschnitt bei minus zwei Prozent (Median), der Hasennachwuchs konnte die Sterblichkeit folglich nicht ausgleichen. Lediglich im Nordwest- und im Nordostdeutschen Tiefland war der Zuwachs mit zwei beziehungsweise ein Prozent positiv. Besonders drastisch waren die Verluste innerhalb des Jahres 2016 im Westdeutschen Mittelgebirge (minus 14 Prozent) und im Ostdeutschen Mittelgebirge (minus 31 Prozent).

Als Hauptursache für die hohe Junghasensterblichkeit im Jahr 2016 machen die Wissenschaftler die ungünstigen Wetterverhältnisse zur Aufzuchtzeit verantwortlich. Bis Ende April gab es Wetterstürze mit Graupel- und Schneeschauern. Die in einer flachen Erdmulde, der sogenannten Sasse, geborenen Junghasen sind der Witterung ungeschützt ausgesetzt; ebenso natürlichen Feinden und landwirtschaftlichen Maschinen.

Feldhasen in Deutschland 2016