13.4.2023

Feldhasenbestand bleibt stabil

Rolfes/DJV

Rolfes/DJV

Jäger zählen 16 Tiere pro Quadratkilometer auf Wiesen und Feldern. Besonders beliebt: das Nordwestdeutsche Tiefland. Den meisten Zuwachs gab es 2022 im Westdeutschen Mittelgebirge.

16 Feldhasen pro Quadratkilometer leben im Schnitt in Deutschlands Feldern und Wiesen. Zum Vergleich: 2016 waren es noch 11 Feldhasen auf der gleichen Fläche – eine erfreuliche Entwicklung. Die durchschnittliche Zahl der Hasen pro Fläche im Vergleich mit 2021 ist unverändert und der Bestand bleibt stabil. Im Frühjahr 2022 haben Jägerinnen und Jäger in 463 Referenzgebieten gezählt – nachts mit genormten Scheinwerfern auf genau festgelegten Strecken. Wissenschaftler werten die Jägerdaten jährlich für das vom Deutschen Jagdverband (DJV) ins Leben gerufene Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands aus. 

Besonders viele Tiere leben im Nordwestdeutschen Tiefland – auf einen Quadratkilometer kommen 24 Hasen. Die höchste Nettozuwachsrate gibt es dagegen im Westdeutschen Mittelgebirge, wo sich die Natur nach starken Niederschlägen und Überschwemmungen im Jahr 2021 erholt. Der Wert beschreibt die Differenz zwischen Frühjahrs- und Herbstzählung. Dieser Gradmesser für die Entwicklung einer Population liegt für 2022 bei plus 13 Prozent, 3 Prozentpunkte mehr als im Jahr davor.

Im Vergleich der vergangenen zwei Jahrzehnte ist die Nettozuwachsrate 2022 damit leicht überdurchschnittlich ausgefallen. Das Frühjahr war laut Deutschem Wetterdienst das drittsonnigste seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Wärme und Sonne sind im Frühjahr für den Feldhasen als ursprünglichen Steppenbewohner günstig. Allerdings vertrocknen dadurch im Sommer Wildkräuter- und -gräser schneller – die Leibspeise der Feldhasen. Diese wachsen aufgrund intensiver Landnutzung durch den Menschen ohnehin auf immer kleinerer Fläche. Mehrjährige Brachen mit wertvollen Wildkräutern sind innerhalb eines Jahrzehnts von fast 9.000 Quadratkilometern auf etwa 3.000 geschrumpft. Der DJV fordert deshalb, dass Landwirte unbürokratisch entlohnt werden, wenn sie beispielsweise Blühstreifen mit Wildkräutern anlegen. Ein weiterer Faktor, der dem Hasen zusetzt, ist erhöhter Druck durch Fressfeinde. Der DJV fordert deshalb zusätzlich ein Bekenntnis zur Fallenjagd, um Rotfuchs und andere Raubsäuger zu bejagen.