Auf Feldern und Wiesen Deutschlands nimmt die Artenvielfalt ab. Wie dramatisch, belegen Zeigerarten. Der Bestand des Rebhuhns hat sich in den letzten 10 Jahren halbiert.

Jäger zählen Rebhühner und liefern wichtige Hinweise auf die Bestandsentwicklung. Für das groß angelegte Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) haben Jäger im Jahr 2019 21.200 Rebhuhnpaare auf 78.000 Quadratkilometern erfasst. Mit durchschnittlich nur einem Rebhuhnpaar pro vier Quadratkilometer hat sich ihr Bestand in den vergangenen zehn Jahren halbiert.  

In der Hälfte der Bundesländer genießt das Rebhuhn eine ganzjährige Schonzeit. Vielerorts verzichten Jäger zudem freiwillig auf eine Bejagung, wenn diese nicht nachhaltig möglich ist. Die bundesweite Jagdstatistik weist dementsprechend nur etwa 1.900 Rebhühner aus. Zwei Drittel davon wurden tot aufgefunden und sind beispielweise auf der Straße verendet.

Wissenschaftler des Mannheimer Instituts für Agrarökologie und Biodiversität (Ifab) haben mehrjährige Blühpflanzenkulturen und extensiven Getreideanbau mit blühender Untersaat als effektivste Maßnahmen für mehr Artenvielfalt ausgemacht. Blühflächen ohne Nutzung verdreifachen sogar die Insektenvielfalt - Nahrungsgrundlage der Rebhuhnküken. Von Extensivgetreide mit Untersaat profitieren neben dem Rebhuhn auch andere Arten wie Feldlerche und Braunkehlchen. Ebenfalls einen messbar positiven Effekt haben Blühflächen mit Nutzung zur Energiegewinnung.

Mit Projekten wie Netzwerk Lebensraum Feldflur, Alianz für Niederwild und Bunte Biomasse setzt sich die Jägerschaft für den Erhalt des Rebhuhns ein. Auf politischer Ebene fordert der Deutsche Jagdverband (DJV) das Produktionsziel Artenvielfalt: Agrarumweltmaßnahmen sollten Einkommensanreize enthalten und nicht nur den Mehraufwand der Landwirte kompensieren.