9.2.2021

Jägersprache ist salonfähig

Anlässlich des Tags der deutschen Sprache stellt der DJV einige Redensarten vor. (Quelle: DJV)

Anlässlich des Tags der deutschen Sprache stellt der DJV einige Redensarten vor. (Quelle: DJV)

Da ist etwas im Busch! Viele alltägliche Redewendungen stammen aus der Jägersprache. Sie ist jahrhundertealt und umfasst heute rund 13.000 Wörter.

Die deutsche Sprache ist gespickt mit Redewendungen und Sprichwörtern. Meist sind es kleine Weisheiten oder Bezeichnungen, die eine Tätigkeit oder eine Verhaltensweise auffassen und sie wie eine Art Gleichnis darstellen. Viele von ihnen haben ihre Wurzeln in der Jagd und gehen teilweise zurück bis in das 7. Jahrhundert.

Geht jemandem beispielsweise etwas durch die Lappen, dann entgeht ihm etwas oder er lässt eine Gelegenheit ungenutzt verstreichen. Ein Blick ins 17. Jahrhundert bringt Klarheit über die Herkunft: Bei den sogenannten Lappjagden wurden kilometerlange Leinen mit Lappen behangen, um Wild in eine bestimmte Richtung zu lenken. Selten kam es aber vor, dass die Tiere sich nicht beirren ließen und „durch die Lappen gingen“.

Etwas abblasen meint, etwas jäh beenden. Früher dienten vor allem Jagdhörner der akustischen Verständigung unter den Jägern. So wurde mit einem bestimmten Hornsignal das Ende des Treibens oder der Jagd angekündigt.

Wenn jemand „weiß wie der Hase läuft“, dann kennt er sich aus und lässt sich nicht in die Irre führen. Hasen haben die Angewohnheit, potenzielle Feinde durch Hakenschlagen oder andere Manöver zu täuschen. Der erfahrene Jäger wiederum weiß, dass Meister Lampe, wenn er aus seiner Sasse (Ruheplatz) aufgescheucht wird, in einem großen Bogen zu dieser zurückkehrt.

Weitere Beispiele sind „von etwas Wind bekommen“ (etwas vorzeitig in Erfahrung bringen) oder „jemanden aufs Korn nehmen“ (jemanden mit bestimmter Absicht ständig beobachten).