26.7.2022

Wieder mehr Rebhühner

Quelle: Rolfes/DJV

Quelle: Rolfes/DJV

Auswertung der flächendeckenden Erfassung: Auf drei Quadratkilometern Offenland lebte im Frühjahr 2021 ein Paar. Verglichen zu 2019 ist das ein leichter Anstieg. Vogel profitiert von milder Witterung.

Ein Rebhuhnpaar lebt in Deutschland auf drei Quadratkilometern Feldern und Wiesen. Die meisten Rebhühner gibt es im Nordwestdeutschen Tiefland: In Nordrhein-Westfalen beispielsweise kommt ein Paar auf anderthalb Quadratkilometern vor. Dicht dahinter folgen Hessen und Rheinland-Pfalz. Das sind Ergebnisse der flächendeckenden Erfassung. Hierfür ermitteln Jägerinnen und Jäger das Vorkommen von Tierarten regelmäßig in ihren Revieren. Wissenschaftler des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschland (WILD) haben die Daten von insgesamt 20.000 Revieren ausgewertet. Diese umfassen mehr als ein Drittel der bundesweiten Offenlandfläche.

Seit 2009 ermitteln Jägerinnen und Jäger im 2-Jahresrhythmus, ob Rebhühner in ihren Revieren vorkommen. Im Jahr 2017 gab es einen Tiefpunkt: In nur einem Viertel aller teilnehmenden Reviere haben Jägerinnen und Jäger das Rebhuhn gesichtet. Im Frühjahr 2021 lag der Wert bei über einem Drittel. Den aktuellen Positivtrend führen Wissenschaftler auf die trockenen Frühjahre 2019 und 2020 sowie den milden Winter 2020/21 zurück.

Das Rebhuhn gilt als Zeigerart für das Offenland. Damit sich Rebhuhn und Offenland erholen, fordert der Deutsche Jagdverband von der Politik mehr Anreize für die Artenvielfalt auf der landwirtschaftlichen Fläche. Das geht zum Beispiel mit dem Projekt Bunte Biomasse, das der DJV unterstützt: Biogas wird aus mehrjährigen Wildpflanzen gewonnen statt aus Mais. Davon profitieren beispielsweise Insekten, Feldvögel und Reptilien. Weitere Projekte von Jägerinnen und Jägern für mehr Artenvielfalt im Offenland sind das Netzwerk Lebensraum Feldflur und die Allianz für Niederwild.

Rebhühner werden in etwa der Hälfte aller Bundesländer ganzjährig geschont. Auch im restlichen Bundesgebiet verzichten Jägerinnen und Jäger freiwillig auf die Bejagung. 90 Prozent der 2.000 Rebhühner aus der Jagdstatistik sind Fall- und Unfallwild.

Weitere Informationen gibt es hier: WILD-Monitoring und WILD-Jahresberichte.