Von Oktober bis Dezember häufen sich Wildunfälle – vor allem mit Wildschweinen und auch Damwild. Am häufigsten trifft es jedoch eine andere Art.
Wildschweine und Damhirsche sind im Herbst stark von Wildunfällen beeinflusst. Auf das gesamte Jahr betrachtet, steht das Reh auf Platz eins der Unfallopfer. Die kleinste und am weitesten verbreitete Hirschart ist in fast der Hälfte aller Wildunfälle das Opfer – das sagen die Ergebnisse des Deutschen Jagdverbandes. Dafür wurden 102.000 Datensätze analysiert, die aus den Meldungen des Tierfund-Katasters von 2017 bis 2025 entnommen wurde. Gerade bei Dämmerung sowie in Waldregionen soll auf eine vorsichtige Fahrweise geachtet werden.
Aus Wildschwein wird Nashorn
Aus den Daten des Tierfund-Katasters ergibt sich, dass sich Wildunfälle mit Wildschweinen von Oktober bis Dezember häufen. Gerade zwischen 6 und 10 Uhr am Morgen erfolgen die meisten Meldungen. Durch die Maisernte werden Wildschweine besonders aktiv, da Nahrung und Unterschlupf verloren gehen. Außerdem ist dann auch die Rausche – die Paarungszeit. Zusammen mit dem Igel liegt das Wildschwein auf Platz 6 der Unfallopfer-Liste. Bei einem Tempo von 60 Kilometern pro Stunde wirkt der Zusammenstoß von Auto und Wildschwein so, als würde sich ein Nashorn auf die Motorhaube setzen.
Frontscheibenschaden durch Damhirsch
Die meisten Wildunfälle von Oktober bis November passieren mit Damwild. Diese Hirschart ist größtenteils im Norden und Osten Deutschlands verbreitet und gerade die Paarungszeit sorgt für zu mehr Aktivität. Stoßen Damhirsch und Auto zusammen, so ist der hohe Schwerpunkt für den Fahrer sehr gefährlich – das Tier kann über die Motorhaube durch die Frontscheibe geschleudert werden.
Trauriger Spitzenreiter: das Reh
Das Reh ist in den vergangenen Jahren das am meisten von Wildunfällen betroffene Tier – mit knapp der Hälfte aller gemeldeten Zusammenstöße. Auf dem zweiten Platz mit rund 14 Prozent folgen Raubsäuger wie Fuchs, Dachs, Waschbär oder Marderhund. Es folgen Hase und Kaninchen mit knapp 10 Prozent.
