22.12.2022

Zukunftsfähiger Waldbau mit Wild

Quelle: Kapuhs/DJV

Quelle: Kapuhs/DJV

Der Ansatz "Wald mit Wild" rückt immer mehr ins Bewusstsein. Für Wildtiere ist Wald Lebensraum – gleichzeitig suchen Menschen dort Erholung oder ernten Bäume. Wildökologische Raumplanung hilft, Mensch-Wildtier-Konflikte zu lösen.

Das Konzept der Wildökologischen Raumplanung (WÖRP) hat Professor Friedrich Reimoser von der Universität für Bodenkultur Wien Anfang der 1980er-Jahre entwickelt. In Österreich und der Schweiz ist sie in einigen Landesjagdgesetzen verankert. Ziel ist es, Ansprüche von Wildtieren und menschliche Interessen in Einklang zu bringen. Der Mensch nutzt die Natur für Forst- und Landwirtschaft, für Jagd und Tourismus. Damit greift er in Lebensräume von Wildtieren ein. Zahlreiche Arten gehören zum Wald dazu und sind wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Allerdings können sie auch Schäden verursachen: Rehe beispielsweise fressen am liebsten junge Triebe und Knospen von aufwachsenden Jungbäumen. Dies führt zu Problemen bei Aufforstung und Verjüngung von Waldbeständen. Das Planungs- und Steuerungsinstrument WÖRP hilft, diesen Konflikt zu lösen. Beispielsweise werden Flächen für Schwerpunktbejagung sowie Ruhezonen und Nahrungsflächen für Wild an die jeweils lokalen Bedingungen angepasst. Dadurch können Wildtiere gelenkt und so Wildschäden reduziert werden - der Wald kann nachwachsen. Durch die Wildökologischen Raumplanung werden sowohl wildgerechte Lebensräume als auch dem jeweiligen Gebiet angepasste Wilddichten erreicht.